30. März 2020
Corona-Lockdown: Die ersten zwei Wochen
Vor etwas über zwei Wochen hat der Bundesrat einschneidende Massnahmen im Kampf gegen das Corona-Virus ergriffen. Und seither steht das Leben in der Schweiz auf dem Kopf. So auch meines. Ein kurzer Rückblick über die vergangenen Tage.
Insbesondere die vom Bundesrat angeordneten Schulschliessungen veränderten den Alltag unserer Familie grundlegend. Home-Schooling und Home-Office war angesagt: Am Montag, den 16. März holte ich noch einige Unterlagen im Büro, verabschiedete mich von meinen Büro-Kollegen und zog ich mich dann mit meiner Familie nach Flims in unsere Ferienwohnung zurück. Die ist zwar deutlich kleiner als unsere Zürcher Wohnung, aber wir waren der Ansicht, dass sich das «Social Distancing» (für mich jetzt schon das Unwort des Jahres) in den Bergen einfacher als in Zürich umsetzen lässt.
Sehr schnell mussten wir merken, dass Home-Schooling und parallel dazu Home-Office ein Ding der Unmöglichkeit ist: Unseren Mädels (dritte Klasse / zweiter Kindergarten) Aufgaben erklären, diese zu kontrollieren, mit ihnen zu lernen und nebenbei mit Kunden zu kommunizieren und knifflige Sachen zu programmieren, geht schlicht und einfach nicht. Und so arbeiten wir nun zwangsläufig in reduzierten Pensen. Jeweils abwechslungsweise morgens und nachmittags. Ein grosses Dankeschön an dieser Stelle meinen treuen Kunden des Museums «Das Gelbe Haus Flims»: Zu unserem Glück durften wir in der geschlossenen Ausstellung einen Arbeitstisch aufstellen.
Und wie läuft das Business?
Bei mir wurden mehrere Projekte explizit wegen der Coronavirus-Krise unterbrochen oder verschoben. Was natürlich zur Folge hat, dass bei diesen Projekten vorerst auch keine Rechnungen gestellt werden können. Zum Glück laufen aber einige Projekte ganz normal weiter.
Einen Rückgang spüre ich derzeit auch bei den Projektanfragen. Ich habe zwar vage Anfragen von einigen Kunden, die ihr Geschäft schliessen mussten, bzw. gerade einen kompletten Auftragsstopps erlitten haben und nun Zeit haben, lange liegengelassene Projekte wieder anzustossen. Nur: Werden sie in unsicheren Zeiten investieren, wenn sie nicht wissen, wie sich ihr Business in den nächsten Wochen und Monaten entwickeln wird?
Ein Einbruch beim Umsatz ist dieses Jahr so sicher wie das Amen in der Kirche. Darum habe ich bei der SVA bereits ein tieferes Einkommen gemeldet, damit auch die Akonto-Zahlungen tiefer ausfallen werden. Und selbständige Eltern, die sich um ihre schulpflichtigen Kinder kümmern und darum nicht arbeiten können, haben auch Entschädigungen zu Gute. Mal sehen, ob und wann wir diese erhalten.
Ein durchaus positiver Effekt der Krise: Ich erhalte weniger Anrufe und deutlich weniger Mails als sonst und so sind die Tage ruhiger. So kann ich konzentrierter und fokussierter arbeiten. Solche Ruhe-Inseln muss ich unbedingt in der Zeit nach der Krise einplanen.
Für meine Kunden (und die, die es werden möchten) bin ich selbstverständlich auf den gewohnten Kanälen erreichbar und jederzeit für Video-Meetings (Facetime, Skype, Zoom, etc) zu haben.
Jetzt heisst es aber für uns alle Abstand halten, gesund bleiben und positiv nach vorne zu schauen.