08. Juli 2018
Instagram erobert die Welt
Instagram, die Image-Sharing-Platform, ist derzeit auf der Überholspur: Die Nutzerzahlen wachsen stetig und die Bedeutung des Netzwerks nimmt zu. Einige Beobachtungen und einige Zahlen.
Instagram ist heute Everybody’s Darling. Die App, die im Herbst 2010 veröffentlicht wurde und im April 2012 von Facebook für den damals sagenhaften Preis von 1 Mrd. US Dollar gekauft wurde, hat einen steilen Aufstieg hinter sich.
Beobachtung #1: Design Miami
Vor kurzem war ich an der Design Miami in Basel, der Messe für Design-Möbel, die parallel zur Art Basel stattfindet. Interessanterweise wurden dort alle Galerien nebst dem Namen mit dem Instagram-Username angeschrieben. Nicht mehr die Website ist digitaler Kontaktpunkt Nummer 1 - sondern Instagram.
Beobachtung #2: Fussballer lieben Instagram
Wie ich schon 2016 anlässlich der Fussball-Europameisterschaft festgestellt hatte, ist Instagram für die Imagepflege Fussballern von grosser Bedeutung: So pflegten 2016 mehr Schweizer Nati-Spieler ein Instagram-Profil als eine Facebook-Page (22/23 vs. 13/23). Dieses Jahr sah es ähnlich aus (23/23 vs.13/23). Zu den Blogbeiträge zur EM 2016 und WM 2018.
Auch international ist der selbe Trend zu beobachten: Eine Studie meiner Freunde bei Bernet Relations und ihrem internationalen PR-Netzwerk ECCO untersuchte sämtliche Spieler-Profile aller Mannschaften. Insgesamt haben die WM-Spieler 2,5 Milliarden Follower auf Facebook, Twitter und Instagram, wovon 43% (1,1 Milliarden) auf Instagram entfallen. So haben 81% der 736 Spieler einen Account auf Instagram. Mehr zur Studie gibt's bei Bernet Relations.
Die Zahlen / #1: Instagram erreicht 1 Milliarde Nutzer
Das Wachstum bei den Nutzerzahlen zeigt unvermindert steil nach oben: Im Juni 2018 überstieg Instagram die Zahl von 1 Milliarde Nutzern - ein Plus von 200 Millionen gegenüber September 2017. Facebook wird weltweit derzeit von 2,2 Milliarden Menschen genutzt.
Mehr dazu bei Techcrunch.
Die Zahlen / #2: User verbringen auf Instagram praktisch gleich viel Zeit wie auf Facebook
Auch bei den Nutzungszahlen zeigt die Kurve nach oben: In den USA verbringen User durchschnittlich 53 Minuten täglich in der App, Facebook-Nutzer (noch) fünf Minuten mehr.
Mehr dazu bei Recode.
Die Zahlen / #3: Instagram wird (in der Schweiz) mehr genutzt als im Vorjahr. Facebook verliert.
In der Schweiz wird laut einer aktuellen Studie von Xeit, eine Online-Marketing und Social Media Agentur aus Zürich, Facebook weniger und Instagram mehr als im Vorjahr genutzt: 31% der Befragen gaben an, Instagram häufiger zu nutzen.
Mehr dazu bei Marie-Christine Schindler.
Angriff auf Snapchat und YouTube: Stories und IGTV
Mit den im Sommer 2016 eingeführten «Stories» griff Instagram Snapchat frontal an. Und das erfolgreich: Bereits nach einem Jahr nutzten 250 Millionen User das Stories Format täglich. Snapchat blieb auf 166 Millionen User sitzen. Mehr dazu auf Techcrunch.
Mit IGTV (Instagram TV) greift Instagram nun auch YouTube an: Es sind nun auch längere Videos als bisher möglich. Diese können in der klassischen Instagram App oder in der der neuen Standalone App angeschaut werden. Mit den hochformatigen Videos geht Instagram auf die Seh-Gewohnheiten der «Generation Mobile» ein. Videos werden via die Tabs Für dich, Abonniert, Beliebt und Weiter ansehen gefunden und wie beim «echten» Fernsehen starten die Videos direkt beim Öffnen der App.
Instagram wurde in den letzten Jahren konsequent ausgebaut. Die Zeiten von Instagram als einer reinen Photo-Sharing-App sind längst passé. Instagram schaffte es zusätzliche Features einzubauen und dabei gleichzeitig die App einfach und übersichtlich zu halten. Sollte in der Social Media Welt Facebook vom Thron gestossen werden, dann durch Instagram. Und da Instagram zu Facebook gehört, dürfte Mark Zuckerberg dem Tag X ziemlich entspannt entgegen schauen.